Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Die kleine Peggy strahlte übers ganze Gesicht, als sie neben ihrem Onkel Luchs die Stufen zum Portal des Herrenhauses von Schoeneich hinaufstieg.
Das ungefähr sechsjährige Mädchen sah in dem rosa Kleid, das mit kleinen blauen Blumen bestickt war, den dazu passenden Söckchen und den weißen Sandalen allerliebst aus. Die großen schwarzen Augen weiteten sich vor Begeisterung, als der siebenjährige Henrik, das Nesthäkchen der Familie von Schoenecker, aus dem Haus gelaufen kam und rief: »Da seid ihr ja endlich! Der Kaffeetisch ist schon gedeckt. Auch Nick ist da. Euretwegen ist er nicht wie sonst am Nachmittag in Sophienlust geblieben. Es gibt Nusstorte mit Schlagsahne. Martha, unsere Köchin, hat sie extra deinetwegen gebacken, Peggy, weil du sie doch immer so gern isst«, berichtete der hübsche Junge mit dem wilden braunen Haarschopf und den lachenden grauen Augen.
Peggy klopfte sich auf den Bauch und machte: »Hm!« Dann flüsterte sie ihrem Freund zu: »Onkel Luchs und ich haben einen ganz besonderen Grund, zu euch zu kommen.«
»Was für einen Grund denn?«
»Das ist noch unser Geheimnis. Aber später sage ich es dir. Nicht wahr, eure Köchin ist eine Schwester der Köchin Magda von Sophienlust?«, fragte sie dann mit heller Stimme.
»Ja, das stimmt. Aber du bist gemein. Erst machst du mir den Mund wässerig, und dann erzählst du mir nichts. Typisch Weib«, fügte Henrik altklug hinzu und schob die Unterlippe beleidigt vor.
»Ich bin noch kein Weib. Ich bin ein kleines Mädchen. Und ich will auch immer ein kleines Mädchen bleiben. Das kleine Mädchen von Onkel Luchs«, betonte die kleine