Heinrich Manns Roman zählt zu Recht zu den bedeutendsten der deutschen Literatur. Wie er die zwanghafte Wandlung eines misanthropischen Tyrannen zu einem selbstzerstörerischen Anarchisten mit Humor und einer Prise Sarkasmus lebendig werden lässt, nimmt den Leser Seite für Seite gefangen. Daneben ist auch die Figur der "Künstlerin Fröhlich" so hautnah und vielschichtig gezeichnet, dass im Vergleich ihre Adaption im "Blauen Engel" oberflächlich wirken muss. Die von vielen Rezensenten hervor gehobene Gesellschaftskritik an der wilhelminischen Gesellschaft entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine treffende Zustandsbeschreibung, die auch für heutige gesellschaftliche Zustände ihre Gültigkeit nicht verloren hat. Diese Zeitlosigkeit wird der Grund sein für das unverminderte Interesse am "Ende eines Tyrannen".